DESIGN

„Jeder baut in seiner Zeit, wenn er neu baut!“ Sven-Erik Hitzer nach der Charta von Venedig (1989)

Seine Projekte fallen auf, sind besonders, zeitlos und klar. Sie verbinden Neues mit Altem und sind mutig. Sven-Erik Hitzer lernte den Beruf des Landschaftsgärtners und studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Spielzeugdesign. Die Architektur nahm er quasi mit der Muttermilch auf, als er mit seinen Architekten-Eltern auf Baustellen unterwegs war. Seine kulturtouristischen Unternehmungen tragen in Architektur und Innenraumdesign eine Handschrift, die im Zusammenspiel mit Hitzers Ideenkosmos und weiteren Fachleuten dynamisch gewachsen ist.

Leuchtenburg - Gesamtkonzeption

Auf der Leuchtenburg schrieb Sven-Erik Hitzer nicht nur durch die Errichtung der gemeinnützigen Stiftung Leuchtenburg im Jahr 2007 Geschichte. Er führte gemeinsam mit der Architektin Silke Loose und dem Planerteam von BauConsult aus Hermsdorf die über 800 Jahre hinweg gewachsene Bautradition des Kulturdenkmals mit drei weiteren Neubauten und verschiedenen Innenraumgestaltungen in die Neuzeit.

Auf der Leuchtenburg hat jede Generation seit dem 13. Jahrhundert bis in die Neuzeit nutzungsbedingt ihre architektonischen Spuren hinterlassen. 2012 entstand als erster Neubau der Neuzeit das Besucherzentrum als Holzbauwerk, das mit unglaublichen Ausblicken und einem wahren Landschaftskino überrascht. Auf dem Burgvorplatz tritt es die Nachfolge früherer Bebauungen aus dem 15. bis 20. Jh. an. 2013 und 2015 entstanden zwei weitere Neubauten: Die mit dem Thüringer EnergieEffizienzpreis ausgezeichnete Technikzentrale inklusive Holzhackschnitzelheizung und der Anbau an das Logierhaus, der unter anderem die größte Vase der Welt beherbergt.

Leuchtenburg – Steg der Wünsche

Der Steg der Wünsche wurde in zweijähriger Bauzeit unter der Bauherrschaft von Sven-Erik Hitzer als Vorstand der Stiftung Leuchtenburg errichtet und zusammen mit dem Ausstellungskonzept der Porzellanwelten am 20. März 2015 eröffnet. Die Stahl-Glaskonstruktion des Steges wurde vom Hermsdorfer Ingenieurbüro BauConsult GmbH gemeinsam mit der Architektin Silke Loose nach einer Idee von Sven-Erik Hitzer entworfen. Als Teil der Ausstellung „Porzellanwelten“ dürfen Gäste vom Steg aus nach dem Sprichwort „Scherben bringen Glück“ Porzellan in die Tiefe werfen, auf das sie zuvor ihre Wünsche geschrieben haben. Der persönliche Wunsch wird schließlich im Archiv der Wünsche aufbewahrt. Der Steg der Wünsche diente im Jahr 2016 als Drehort für den Fernsehfilm Der scheidende Schupo aus der Krimireihe Tatort.

Leuchtenburg - Porzellankirche

Nach der Idee von Stiftungskurator Wolfgang Fiedler wird die Burgkapelle Leuchtenburg seit dem Jahr 2016 durch eine elegante Innenraumkonzeption wieder als ‘Porzellankirche' in ihrer liturgischen Funktion wahrgenommen. Den Entwurf lieferte Michael J. Brown, Schüler von Daniel Libeskind und die künstlerische Realisation und Art Direction übernahm Sven-Erik Hitzer. Dreißig Porzellanlamellen bilden einen ovalen Vorhang, filtern das Licht und spannen einen symmetrischen Raum auf. Der Einbau bringt Ruhe und Klarheit im Bestand. Die bisquiten Porzellanoberflächen an den Innenseiten verleihen Menschlichkeit, die Außenseiten aus poliertem Chrom entmaterialisieren den Raum und verstärken das Tageslicht.

Thür. Staatspreis für Architektur

„Ohne jede Anbiederung stellt das Projekt einen eigenständigen und dabei innovativen Beitrag für den innenräumlichen Umgang mit historischer Substanz dar. Es besticht durch Reduktion, Klarheit und konsequente Umsetzung.“ (Jury des Thüringischen Staatspreises für Architektur)

„Gäbe es ein Ranking der sehenswertesten Herrentoilette – die im Besucherzentrum der Leuchtenburg würde ganz vorn mitmischen.“ (Marlis Heinz, Redakteurin Der Tagesspiegel)

Schmilka – Gesamtkonzeption – Innenausbau

„Ich habe eine touristische Destination geschaffen!“ – Sven-Erik Hitzers Ausspruch umfasst nicht nur die Unternehmungen sondern in der tatsächlichen Schaffenskraft auch die Gesamtideen und sämtliche Innenraum- und Außenanlagengestaltungen.

„Hitzer liebt das Besondere und besinnt sich auf alte Techniken. Die Treppen sind mit einer Standölfarbe auf Leinölbasis gestrichen, und den Balkon des Saunabadehauses macht ein Gemisch aus gekochtem Leinöl und Kienteer wetterfest. Hitzer kennt die Tricks und Kniffe der Vorfahren […] und so verzichtet er bis heute auf einen Architekten. „Das plane ich alles selbst, nur für die Statik, den Brandschutz und die Haustechnik brauche ich Fachleute“, so der Unternehmer. (Ines Mallek-Klein, „Der Bionier“, in: Sächsische Zeitzung, 2017)

In Schmilka realisierte Hitzer den Komplettentwurf mit Innenausbau und Interiordesign für das Badehaus, die Villa Thusnelda, das Bio-Hotel Helvetia, die Villa Waldfrieden sowie die Bio-Brauerei

Bio-Braumanufaktur Schmilka

An der Stelle, wo einst Werkstätten und Wellasbestgaragen des Forstbetriebes standen, baute Hitzer in einer Mischung aus neuen und alten Baustoffen, mit neuen und alten Technologien mitten in den Felsen hinein seine Bio-Brauerei.

Festung Königstein

Auf der Festung Königstein übernahm Sven-Erik Hitzer die Innenraumgestaltung für die historischen Restaurants in den Tonnengewölben der Kasematten, für die Festungsbäckerei sowie für das neue Offizierskasino

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